Meine bisher längste Inlinetour (125 km) | Inliner RheinMain

Meine längste Tour (103 km), die ich bisher gefahren bin, war auf dem Flaeming-Skate in Brandenburg. Das war im April 2019. In diesem Jahr war ich von Ende August bis Anfang September wieder auf dem Flaeming-Skate unterwegs. Da war meine längste Tour knappe 100 km. Ich wollte dies noch steigern und plante eine weitere Megatour mit einer Länge von 120 km, die ich jedoch nicht fahren konnte, weil die Fahrbahn von einem nächtlichen Regen nass und rutschig war.

Die Planung

Die 120 km haben mich seitdem nicht mehr los gelassen. Also plante ich eine Tour, die ich von meinem Heimatort Hattersheim aus fahren kann. Für meine Planung der Touren verwende ich meine Skatekarte RheinMain sowie den dazu gehörigen Tourenplaner, wie in folgendem Video gezeigt.

Man kann eine solch lange Tour nicht durchführen, wenn man die Wege nicht kennt.

Und so sieht dann das Ergebnis aus, das der Tourenplaner ausgegeben hat:

Die Vorbereitung

Licht und Sicht

Für eine so lange Tour muss man als “Normalsportler” mit ca. 12 Stunden rechnen. D.h., man kommt Mitte September in die Abenddämmerung. Daher ist folgende Ausrüstung unabdinglich:

  • Helle Kleidung oder eine gelbe Warnweste, damit man gut gesehen wird.
  • Eine starke Helmlampe. Ich habe eine Lampe mit 600 Lumen und einer Leuchtweite von 100 m.
  • Ein blinkendes Rücklicht, das man am Helm befestigen kann. Oder Lichtbänder zum Festmachen an Armen oder Beinen.

Zudem ist ein Rückspiegel für mich inzwischen nicht mehr wegzudenken. Es ist gut zu wissen, was hinter mir vor sich geht.

An meinem Helm sind ein Rückspiegel, eine Helmlampe und eine Rückleuchte angebracht (alles abnehmbar).

Power für das Smartphone

Wer seine Touren aufzeichnen möchte oder sich navigieren lassen möchte, wird bei 12 Stunden mit den meisten Smartphones schnell an seine Grenzen kommen. Daher ist eine Powerbank wichtig.

Essen und Trinken

Wie viel man trinkt, hängt natürlich auch von den Außentemperaturen ab. Eine solche Tour sollte niemals bei sengender Hitze durchgeführt werden. Ich bin an einem Tag gefahren, an dem das Wetter perfekt war (sonnig, aber nicht heiß / eine leichte, frische Brise aber kein starker Wind / trockene Fahrbahn).

Ich habe während der gesamten 12 Stunden ca. 5-6 Liter getrunken. Gegessen habe ich zwei Äpfel und eine Banane. Ich würde mir beim nächsten Mal noch ein paar Powerriegel mitnehmen.

Die beste Methode so viel Wasser zu transportieren ist eine Trinkblase. Ich habe eine, die 3 Liter fassen kann. Damit komme ich in etwas 70 km weit.

Als Getränke ist natürlich am besten Wasser geeignet. Ich schmeiße in meine Trinkblase immer noch zwei Magnesium-Brausetabletten rein. Das gibt dem Wasser etwas Geschmack, und Magnesium ist gut für die Muskeln.

Trinkblase und Bananentresor sind praktisch für unterwegs

Kleidung nach dem Zwiebelsystem

Morgens um 8:00 Uhr war es noch sehr frisch. Während des Tages angenehm warm. Also habe ich mir ein leichtes Sportunterhemd, ein Trikot und eine Fleecejacke angezogen. Im Rucksack habe ich noch eine Sportweste verstaut, die ich jedoch nicht benutzt habe.

Ich ziehe immer eine spezielle Protektorenhose an, die im Falle eines Sturzes, diesen im Gesäß- und Hüftbereich etwas abfedern kann. Ansonsten trage ich die volle Schutzausrüstung (Knie-, Ellenbogen- und Handgelenkschoner).

Alles gut verstaut

Das Fahren mit einem Rucksack ist natürlich nicht so angenehm. Man hat ein paar Kilos auf dem Rücken, der dann auch schnell ins Schwitzen kommt. Aber ich komme ohne Rucksack nicht aus, zumal ich darin die Trinkblase transportiere. Es genügt jedoch ein kleiner Rucksack.

In meinen Deuter Speedlite 15 passen 15 Liter rein – und das hat bisher immer gereicht.

Am Beginn der Tour wog mein Rucksack fast 6 Kilo.

Und was noch?

Folgendes nehme ich auch noch mit:

  • Kleines Notfallset (Pflaster, Wundspray, Verbandsmaterial, etc.)
  • Antibakterielle Handseife, die man ohne Wasser verwenden kann
  • Taschentücher und ein großes Stofftaschentuch
  • Kugelschreiber
  • Sonnencreme
  • Sonnenbrille
  • Ein Sportband zum Befestigen des Smartphones am Arm (System Quad Lock)
  • Eine Sportuhr (keine Smartwatch) für die Pulsmessung über Brustgurt

Grenzen erkennen

Für eine solche Tour sollte man wissen, wo seine Grenzen liegen. Ich messe beim Inlineskaten immer meinen Puls. Wenn dieser besonders schnell in die Höhe schießt, weiß ich, dass ich nicht wirklich fit bin. Fitness ist tagesformabhängig. Es gibt Tage, da läuft es super und an anderen Tagen tut man sich schwer.

Wichtig ist, dass man auf seinen Körper hört und ein sportliches Vorhaben abbricht, wenn man das Gefühl hat, dass es zu anstrengend ist.

Die Durchführung

Am Mittwoch, 24.09.2020 war es dann soweit. Um 8:20 Uhr bin ich losgefahren. Zum Frühstück hatte ich eine Tasse Kaffee und zwei Scheiben Brot mit Konfitüre.

Begleitet mich in meinem kleinen Video

Meine Tour habe ich in folgendem 12-minütigen Video festgehalten. Das Video ist aus 27 Einzelvideos zusammen gesetzt.

Nach 63 km hatte ich das Gefühl, mein Körper macht mir einen Strich durch die Rechnung. Mehr dazu erfahrt Ihr in dem Video.

Die Tour, wie ich sie wirklich gefahren bin

Zu 99% bin ich die Tour genauso gefahren wie geplant. Manchmal habe ich wohl eine Naviansage nicht gehört und habe mich ein wenig verfahren. Und in Gernsheim konnte ich nicht die Eisenbahnstrecke überqueren, weil die Brücke wegen Bauarbeiten gesperrt war.

Das alles hat dazu geführt, dass aus 122 km schließlich 125 km wurden.

Tourenbeschreibung mit Hinweis auf die Videos

Gestartet bin ich um 8:20 Uhr im Südring Hattersheim (Video Nr. 1). Auch hier ist eine Baustelle, sodass ich schon den Beginn der Tour nicht so gefahren bin, wie geplant.

Dann ging es über den Main nach Kelsterbach, wo ich mein Video Nr. 2 erstellt habe (3,8 km gefahren in 15 Minuten).

Die Aussicht auf den Main und Kelsterbach von der Brücke über die B40

Vom Kelsterbacher Mainufer geht es schließlich steil bergauf Richtung Bahngleise, die unterquert werden. Dann geht es als gerade aus bis zum Frankfurter Flughafen. Unterwegs auf der Mörfelder Landstraße habe ich Video Nr. 3 erstellt. Kurz vor dem Flughafen habe ich auf der Brücke über die A3 und die B43 Video Nr. 4 erstellt (7,2 km gefahren in 30 Minuten).

Ab hier beginnt ein sehr langes Stück, das sehr gut zu fahren ist. Der Asphalt auf dem Airportring ist größtenteils sehr glatt, was ich in Video Nr. 5 zeige. Warum ich schon am Tage die Helmlampe trage, zeige ich in Video Nr. 6 als es durch den Tunnel unter der Startbahn West geht.

Nach dem Aufstieg aus dem Tunnel schoss mein Puls wieder in die Höhe, was mir bereits signalisierte, dass ich nicht in Toppform bin. Mein Dauerpuls pendelte um die 160. Normal wäre 15 Schläge niedriger.

Im Laufe des Tages hat sich mein Puls jedoch stabilisiert und auf das normale Niveau eingependelt.

Ein Puls von 177 auf Dauer ist zu hoch, aber als Spitze akzeptierbar.

Das Verlassen des Flughafens Richtung Mörfelden-Walldorf zeige ich im Video Nr. 7. Es geht weiter auf gutem Asphalt durch den Wald nach Mörfelden-Walldorf. Die Ortdurchfahrt ist teilweise etwas holprig, aber nicht weiter schlimm, was ich in Video Nr. 8 zeige. Im Video Nr. 9 ist wieder der gute Asphalt der Umfahrung von Mörfelden Richtung B486 zu sehen.

Die Fußgängerampel an der Kreuzung (B486 / Am Schwimmbad) funktioniert nicht. Ich habe mehrere Ampelperioden abgewartet, und die Ampel schließlich bei rot überquert. Ich hatte das bereits vor einigen Wochen an die zuständigen Behörden gemeldet, aber offenbar wird das Problem nicht ernst genommen.

An dieser Kreuzung habe ich Video Nr. 10 erstellt (20,3 km in 1:20 h) und Video Nr. 11 auf der Strecke Richtung Rüsselsheim. Unterwegs auf dieser Strecke gibt es unterwegs eine Einkehrmöglichkeit im Jagdschloss Mönchbruch (Restaurant & Biergarten).

Der Streckenabschnitt von Rüsselsheim-Haßloch nach Königstädten (Stockstraße) ist nicht schön zu fahren (schlechter Asphalt und 1,8 km Fahren auf der Straße ohne asphaltierten Radweg). Ist man in Königstädten erstmal an der L3040 (Adam-Opel-Straße) angelangt, kann man wieder aufatmen. Ab hier ist der Asphalt der weiteren Strecken zum Großteil sehr gut.

Der Radweg entlang der Stockstraße (schlechter Asphalt) ist leider nicht asphaltiert.

Video Nr. 12 läutet meine erste Pause ein, die ich auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Rüsselsheim gemacht habe. Ich suchte den Schatten eines Apfelbaumes und habe mich da hingepflanzt. Gefahren bin ich bis dahin 31 km in zwei Stunden.

Die Feuerwehr hat wohl kein Interesse daran, die Äpfel auf ihrem Grundstück zu ernten. Ich hätte gar keine Äpfel mitnehmen müssen 😉

Die Weiterfahrt nach Astheim erfolgt auf gutem Asphalt (Video Nr. 13). In Astheim selbst gibt es einen sehr schönen Abschnitt, der zwar gepflastert ist, aber durchaus sehenswert.

Hübscher Streckenabschnitt in Astheim

Von Astheim aus geht es Richtung Rhein, wo es am Damm entlang auf super Asphalt (Video Nr. 14) weiter geht Richtung Erfelden und Stockstadt.

Video Nr. 15 habe ich am Pumpwerk Kammerhof gemacht. Da bin ich 49,5 km in 3:40 h gefahren. Da habe ich mich schon schlapp gefühlt und erste Zweifel tauchten auf, ob ich diese Megatour wirklich schaffen kann. Ich legte mich in den Schatten und ruhte mich etwas aus. “Ist bei Ihnen alles in Ordnung?” wurde ich von einem Pärchen gefragt, das an mir vorbei spazierte. Diese Frage habe ich insgesamt dreimal während meiner gesamten Tour gehört, was ich sehr nett finde. Ich freue mich immer, wenn ich mich mal für eine Weile hinlegen und ausruhen kann. Das sieht dann wohl so aus, als wäre ich kurz vor dem Kollaps.

Kurz vor Erfelden gibt es einen ca. 900 m langen Abschnitt, den man auf der Straße fahren muss.

Westlich von Stockstadt freute ich mich in Video Nr. 16 auf ein kühles Getränk. Da war ich bei km 61,4 und einer Fahrtzeit von 4:40 h (inkl. Pausen). Die Strecke von Stockstadt nach Gernsheim (Video Nr. 17) führt ebenfalls wieder entlang eines Deiches mit fabelhaftem Belag zum Skaten.

Nach 64,1 km und 4:55 h war ich so platt, dass in in Video Nr. 18 den Abbruch des Vorhabens verkündete. Sport ist nicht nur Körper sondern auch viel Kopf. Ich fühlte mich in dem Moment mental nicht mehr in der Lage, die Tour zu Ende zu fahren und wollte einfach nur noch zum nächsten Bahnhof und nach Hause fahren. Ich saß vielleicht eine halbe Stunde auf einer Bank, um wieder Kraft für die letzten Kilometer nach Gernsheim zu sammeln.

Nach weiteren 7,3 km und 30 Minuten bis zu einer Tankstelle in Gernsheim habe ich meine Trinkblase komplett leer getrunken, sodass ich in der Tankstelle 3,5 Liter Getränke kaufte und meine Trinkblase auffüllte. Hier ist Video Nr. 19 entstanden, in dem ich mich dazu entschieden habe, die Tour doch weiter zu fahren. Hätte ich mich weiterhin so schlapp gefühlt, wie bei km 64,1, hätte ich die Tour abgebrochen. Aber mein Körper hat mir wohl zu verstehen gegeben, dass es weiter gehen kann.

Neu auftanken nach etwas mehr als der Hälfte der Tour

Nachdem ich mich lange genug an der Tankstelle ausgeruht hatte, bin ich weiter gefahren und wurde an einer Baustelle ausgebremst. Die Brücke über die Eisenbahnstrecke war aufgrund von Bauarbeiten gesperrt

Hier ist Schluss…Baustelle in Gernsheim…also umdrehen und Umleitung fahren.

Die Weiterfahrt nach Pfungstadt erfolgt auf größtenteils sehr gutem Asphalt, wie in Video Nr. 20 gezeigt.

In Pfungstadt wollte ich einen neuen Streckenentwurf fahren; dieser erwies sich jedoch als nicht fahrbar, weil ein Teil des Abschnittes geschottert war. Da nutzte ich die Gelegenheit, mich im Schatten eines Zaunes an einem Wertstoffhof hinzusetzen, um eine Pause einzulegen (zu sehen in Video Nr. 21). Bis dahin bin ich 83,9 km in 7:09 h gefahren.

Nach der Pause fuhr ich die Hauptstraße (Eberstädter Straße) durch Pfungstadt Richtung Eberstadt. Da das nicht so schön zu fahren ist, habe ich in der Skatekarte nun eine Streckenführung parallel zur Hauptstraße entworfen. Ich hoffe, das lässt sich mit Inlineskates gut fahren.

Pfungstadt und Eberstadt gehen fast nahtlos ineinander über. Eberstadt ist ebenfalls nicht besonders schön zu durchfahren (grobe Pflastersteine). Kurz vor dem Aufstieg habe ich mich nochmal kurz auf eine Bank gesetzt. Auf der Heinrich-Delp-Straße geht es fortwährend bergauf. An der Spitze angekommen, habe ich Video Nr. 22 gemacht. Da war ich etwas außer Puste. Bis dahin bin ich 91,6 km in 8:33 h gefahren.

Die Ortsdurchfahrt von Darmstadt ist nicht so schön. Es geht steil bergauf, teilweise schlechter Belag, Kopfsteinpflaster, geschotterte Bürgersteige, viel Verkehr. Als ich erstmal am Ortsausgangsschild Richtung Dieburg stand, wusste ich, dass ich das Gröbste der Tour hinter mir gelassen habe, was ich in Video Nr. 23 zum Ausdruck bringe.

Die Strecke nach Dieburg führt zum Großteil durch den Wald auf sehr gutem Asphalt, wie in Video Nr. 24 zu sehen ist. Es geht auf diesem Teilstück ständig bergauf und bergab. Den absoluten (geographischen) Höhepunkt der gesamten Tour (205 m) habe ich bei km 107,4 erreicht.

Am Ortseingangsschild von Dieburg bin ich erleichtert, die größten Strapazen der Tour hinter mich gelassen zu haben. Es ist 18:56 Uhr, und ich bin 111,0 km gefahren. Hierzu das Video Nr. 25.

Die Ortsdurchfahrt von Dieburg ist nicht so schön. Auch hier sind die Bürgersteige wieder grob gepflastert. Ab dem Kapuzinerplatz wird es aber wieder besser. Dann kann man auf einem asphaltierten Radweg (Markierung auf der Straße) fahren. Die Fahrt bis nach Babenhausen ist in großen Teilen sehr gut, schöne Wege mit zumeist guter Oberfläche zum Skaten. Unterwegs komme ich bereits in die Dämmerung und schließlich in die Dunkelheit, sodass ich froh bin, Warnweste und Beleuchtung dabei zu haben.

Die Wirkung meiner Helmlampe zeige ich in Video Nr. 26 auf dem Weg von Happertshausen nach Hergershausen.

Am Ortseingang von Babenhausen angekommen, machte ich das letzte Video Nr. 27.

Die finalen Daten der Tour

Um 20:01 Uhr komme ich am Bahnhof von Babenhausen an. Bis dahin habe ich 125,2 km in 11:41:06 h zurückgelegt. Zieht man die Pausenzeiten von insgesamt 3:02:41 ab, ergibt sich eine reine Fahrzeit von 08:39:02 h und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 14,46 km/h bzw. ein Tempo von 4:09 min/km.

An Kalorien habe ich 7.573 kcal verbraucht. Mein Durchschnittspuls lag bei 145 Schlägen/Minute.

Gegessen habe ich zwei Äpfel und eine Banane. Getrunken habe ich in etwas 5-6 Liter Wasser.

Ich bin von Babenhausen aus mit dem Regionalzug nach Frankfurt gefahren und von dort mit der S-Bahn S1 nach Hattersheim. Vom Hattersheimer Bahnhof aus hatte ich noch ca. eine 5-minütige Fahrt nach Hause. Da habe ich meine wunden Füße schmerzhaft gespürt. Zu Hause war ich um 22:10 Uhr.

Ich war also ingesamt 13,5 Stunden unterwegs.

Die Auswirkungen

In großem und ganzen bin ich gut weg gekommen. Ich habe mir die Außenknöchel meiner Füße wundgescheuert. Aber ansonsten habe ich keine Probleme. Dennoch ist an Inlineskaten die nächsten Tage nicht zu denken, was auch nicht weiter dramatisch ist, da das Wetter sowieso schlechter geworden ist.

Die Trainingsergebnisse und Tourenverlauf

Gesamtstrecke: 125102 m
Maximale Höhe: 205 m
Minimale Höhe: 82 m
Gesamtanstieg: 640 m
Gesamtabstieg: -614 m

Zum Abschluss

Ich habe mir mit der Dokumentation dieser Tour so viel Mühe gegeben, weil das für mich möglicherweise eine einmalige Aktion sein wird. Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder eine solche Tour machen werde. Zu Hause am Computer ist so eine Tour schnell geplant. Dann muss man es nur noch abfahren. Aber der Tag, an dem ich diese Tour gefahren bin, hat mich gelehrt, dass es kein Pappenstiel ist, schon gar nicht, wenn kein Leistungssportler ist. Ich bin Freizeitsportler und Fitnessskater. Mit Speedskating hatte ich nie was am Hut. Ich bezeichne mich eher als “Skatewanderer”. Daher rührt auch die relativ niedrige Durchschnittsgewschindigkeit.

Insgesamt ging es darum, die Tour zu Ende zu bringen. Teilweise habe ich mein Vorhaben verflucht. Doch schnell sind die Strapazen vergessen, und ich bin mit den Gedanken schon wieder bei der nächsten Tour.

Die Skates mit denen ich die Tour gefahren (Rollerblade Sirio 90) sind noch relativ neu. Ich hoffe, dass ich nicht bei jeder längeren Tour meine Füße wund laufen. Ansonsten werde ich mich nach einer Alternative umsehen müssen. Mir schweben dann Skates vor, bei denen man die Schiene abmachen kann und welche, die mehr aushalten und nicht schon nach 2.000 km kaputt gefahren sind.

Ich bin froh, dass ich es geschafft habe, meine Planung in die Tat umzusetzen. Der schlimmste Teil war der Aufstieg von Eberstadt und die anschließende Ortsdurchfahrt von Darmstadt. Ich wusste aber, was da auf mich zukommt. Da ich von der langen Tour bereits geschwächt war, fiel mir dieser Teil der Strecke besonders schwer.

Es gibt ja Skater, die fahren solche Touren an mehreren Tagen hintereinander. Wie die das machen, ist mir ein Rätsel. Ebenso ist es mir ein Rätsel, wie es Felix Rijhnen schaffte 120,1 km in 3:33:12 h zu fahren.

Aber….das ist halt eine ganz andere Liga, gell!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.