K2 VO2 BOA 90 – Ein Erfahrungsbericht | Inliner RheinMain

In diesem Artikel möchte ich über meine Erfahrungen mit den Inlineskates von K2 Modell VO2 BOA 90 (Modelljahr 2016) berichten. Ich habe die Skates im Juni 2018 neu gekauft und bin sie bis August 2020 gefahren. In dieser Zeit bin ich mit den Skates 2.500 km bis sie schließlich kaputt gegangen sind (dazu im Bericht mehr).

Die Marke K2

K2 ist eine amerikanische Marke, die ihren Hauptsitz in Seattle hat und im Jahre 1961 gegründet wurde. Die Marke ist vor allem spezialisiert auf den Wintersport (Ski, Snowboard und Schlittschuhe) sowie auf Inlineskates. Der Fokus beim Inlineskating liegt vor allem auf Fitnessskates und hat seinen Kundenkreis daher in erster Linie bei den Freizeitsportlern und weniger bei professionellen Speedskatern.

Inlineskates von K2 haben 6mm-Achsen (Durchmesser der Achse). Meine Erfahrung war bisher, dass man K2-Skates 1 Schuhgröße größer kauft! Da ich Schuhgröße 44 habe, habe ich immer Schuhgröße 45 gekauft, die dann auch wirklich gut gepasst haben. Ich hatte auch schon K2-Schuhe mit Größe 44 bestellt und musste feststellen, dass diese viel zu eng waren.

Was sind Fitnessskates?

Da ich mich zu den Fitnessskatern zähle, berichte ich in meinem Blog grundsätzlich nicht zu Skates anderer Kategorien (Speedskates, Aggressive Skates, Freeskates), da ich mich mit diesen Skates keine Erfahrungen habe und entsprechend keinen  Beitrag dazu liefern kann.

Fitnessskates haben in aller Regel folgende Eigenschaften:

  • Rollengröße zw. 80 – 100 mm
  • Rollenhärte zw. 82 A – 86 A
  • Hoher Schaft für mehr Halt
  • Fest mit dem Schuh verbundene Schiene (genietet)
  • Fersenbremse mit Gummistopper
  • Meistens 4 Rollen je Schiene, inzwischen jedoch auch 3 Rollen je Schiene
  • Gefettete Kugellager (mehr Reibung als Öl, jedoch geringerer Wartungsaufwand)
  • Schließmechanismus oftmals bestehend aus:
    • Ratsche zum Schließen des Schafts
    • Klettverschluss für den Mittelbereich des Schuhs
    • Klassische Schnürung oder BOA-System (Rändelrad)

Für Anfänger eigenen sich Fitnessskates besonders gut, da sie einen Bremsstopper haben, mit dem sich am einfachsten und effektivsten bremsen lässt. Ich würde IMMER eine Alumniumschiene gegenüber Kunststoff vorziehen, da diese stabiler ist und bessere Dämpfungseigenschaften hat.

Meine Skates von K2

Die ersten Skates in 2004

Ich habe in 2004 mit dem Inlineskating angefangen. Meine ersten K2-Saktes waren Fitnessskates (Modell Veolcity 4.0 M / M steht für Man, also Herrenskate) mit folgenden Spezifikationen:

  • Softboots in Schuhgröße 45 (meine Schuhgröße ist 44) mit  hohem Schaft
  • 4 Rollen pro Schiene, Größe 78 mm (Härte: 78 A / Kugellager ABEC 5)
  • Schiene aus Aluminium (maximale Rollengröße 80 mm)
  • Klassisches Schnürsystem, Ratsche und Klettverschluss

Ich bin diese Skates bis April 2018 gefahren – also 14 Jahre lang! Ich weiß nicht, wie viele Kilometer ich damit zurückgelegt habe, aber ich schätze, es waren zwischen 3.000 und 4.000 km. In der Zeit habe ich natürlich mehrere Rollensätze abgefahren und einige Bremsstopper. Die Kugellager habe ich immer mit den Rollen komplett getauscht, da ich meine Kugellager niemals pflege oder warte, da mir das zu zeitaufwändig ist.

Meine ersten Inlineskates: Velocity 4.0 M (Modell 2004)

Ich bin die Skates vor allem deshalb so lange gefahren, weil mir die Schuhe gut gepasst haben und die Schuhe auch sehr robust waren. Was zum Schluss nicht mehr so gut funktioniert hat, war die Schließung des Schafts über die Ratsche, die sich immer wieder von selbst geöffnet hat. Und im Schuh hat sich das Polster im Bereich der “Cuff-Scharniere” abgescheuert – jeweils im Innenbereich (linker Schuh: rechte Seite / rechter Schuh: linke Seite). Das war aber auch schon alles, was sich abgenutzt hat. Ansonsten ist alles noch in gutem Zustand.

Die zweiten Skates in 2018 – K2 VO2 BOA 90 M (Modelljahr 2018)

Ich wollte vor allem größere Rollen, weshalb ich mir neue Skates gekauft habe. Ich habe mir für 90 mm Rollengröße entschieden, da man bei dieser Rollengröße meistens noch eine Fersenbremse vorfindet.

K2 VO2 BOA 90 M (Modelljahr 2018)

Das BOA-Schnürsystem fand ich zudem auch sehr praktisch. Man dreht an einem Rändelrad, und die Schuhe werden gleichmäßig geschnürt. Das System ist sehr stabil und hat bei mir NIE Probleme bereitet.

Das Problem bei diesem Modell war, dass ich ab ca. 40 km Fahrt Schmerzen am linken Bein im Bereich des Innenschaftes hatte. Daher habe ich die Schuhe nach einigen Monaten wieder verkauft und mir im Prinzip die gleichen Schuhe wieder gekauft, allerdings des Modelljahres 2016.

Erfahrungsbericht K2 VO2 BOA 90 M (Modelljahr 2016)

So, und nun komme ich zum eigentlichen Thema dieses Artikels. Ich habe mir meine dritten Skates von K2 im Juni 2018 neu gekauft. Die Skates haben folgende Eigenschaften:

  • Softboot mit Schuhgröße 45
  • Ventilationssystem VO2 (Luftdurchlässe und perforierte Schuhe)
  • Aluminiumschiene für Rollengröße maximal 90 mm
  • 4x 90er Rollen je Schiene (Härte 83A / Kugellager: ILQ 9)
  • Schnürsystem: BOA

Quelle: rollsport.com

Das Positive

Was mir besonders gut bei den K2-Skates gefallen hat, waren die Lager. Die ILQ-9-Lager von K2 sind lebensdauergefettet und benötigen keine Wartung; zumindest ist das meine Erfahrung. Allerdings habe ich die Lager nach ca. 800 – 1000 km mit den Rollen komplett ausgetauscht.

Neue Rollen habe ich ebenfalls von K2 gekauft (8x 90 mm, Härte 85 A, ILQ-9-Lager) für knappe 45 Euro inkl. Versand ein unschlagbarer Preis.

https://www.iw-skates-hockey.de/epages/64408706.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/64408706/Products/3053013.1.1

Das BOA-Schnürsystem fand ich immer gut, da man die Schnürung mit dem Rändelrad gut dosieren und nachjustieren kann. Auch das Öffnen der Schuhe geht superleicht, indem man den Knopf nach draußen zieht, sodass sich die Schnürung löst. BOA garantiert, dass die Schnürung die Lebensdauer der Schuhe überdauert. Sollte es dennoch früher kaputt gehen, bekommt man von BOA ein kostenloses Reparaturset zugeschickt.

Auch das VO2-Belüftungssystem empfand ich sehr angenehm. Ich habe tatsächlich während der Fahrt gespürt, wie die Luft durch die Schuhe zieht.

Auch war der Tragekomfort der Schuhe gut. Die Schuhe bieten ausreichend Halt und sind gut gepolstert, um gegen Abschürfungen und Druckstellen zu schützen.

Der Bremsstopper bremst sehr effektiv. Er hat eine relastiv weiche Gummimischung, was die Effizienz und Handhabbarkeit erhöht, jedoch auch den Verschleiß.

Das Negative

Enttäuscht war ich von der Qualität der Polsterung, die schnell Verschleiß aufwies. Insbesondere im Bereich des Cuff-Scharnieres (linker Schuh: rechte Seite / rechter Schuh: linke Seite) ist das Polster schnell durchgescheuert, und das kann dann Abschürfungen am Fuß verursachen.

Eine weitere Schwachstelle ist das Scharnier des Cuffs (auch hier wieder nur auf der Innenseite des Schuhs). Nach 2.500 km ist die Niete, welche die beiden Cuff-Teile auf der Schuhinnenseite zusammenhält, am linken Schuh gerissen. Ich habe eine eigene Reparatur durchgeführt.

Das Cuff-Scharnier besteht aus einer Nietverbindung und hält die beiden Cuff-Hälften (oben und unten) zusammen. In dieser Abbildung ist es die Niete des rechten Schuhs auf der Innenseite.

Mit der Zeit bohrt die Niete ein Loch in den Schuh…..

….sodass das Innenpolster beschädigt wird und leicht Hautabschürfungen am Fuß verursacht.

Am linken Schuh hat sich die Nietverbindung gelöst. Wenn das passiert, spürt man deutlich weniger Halt im Schuh.

Eigene Reparatur: M6 x 16 Schlossschraube, M6 Sechskantmutter, M6 Sicherungsmutter Sechskant (Kosten: 62 Cent je Schuh)

Auch zeigten sich nach ca. 2.000 km Laufleistung allerlei Probleme mit Druckstellen und Abschürfungen der Füße. Ein kleiner Zeh meines rechten Fußes, litt besonders, sodass sich der Fußnagel fast komplett gelöst hat.

Die Druckstelle am linken Bein hatte ich mit dem 2016’er Modell (im Vergleich zum 2018’er Modell) anfangs nicht. Merkwürdigerweise hatte ich damit erst nach ca. 2.000 km zu tun, was sehr unangenehm ist. Es ist ein Schmerz, den man nur während des Fahrens spürt. Sobald man die Schuhe auszieht, tut nichts mehr weh (solange man nicht bewusst auf die entsprechende Stelle drückt).

Fazit

Die Qualität des Modells von 2016 kann nicht mit der Qualität des Modells von 2004 mithalten. Das Qualitätsniveau der K2-Skates hat über die Jahre hinweg nachgelassen. Viel länger als 2.500 km halten die Schuhe nicht. Was die Abschürfungen an den Füßen anbelangt, kann man diesen mit Ankle-Booties entgegenwirken. Und die gerissene Niete kann man für wenig Geld durch eine Eigenkonstruktion ersetzen. Als Zweitskates werde ich die Schuhe jedoch behalten.

Ankle Booties helfen, Hautabschürfungen zu vermeiden. Bei Druckstellen helfen sie jedoch nicht.

Insgesamt bin ich von der Qualität enttäuscht, sodass ich mich nun für Skates der Marke Rollerblade entschieden habe. K2 kommt auch deshalb erstmal nicht mehr in Frage, da ich mit den Modellen, die ich gerne fahre, eine Druckstelle am linken Bein habe; das ist aber eher ein individuelles und kein allgemeines Problem.

Was ich bei K2 mag, ist das BOA-System, das Ventilationssystem und die Bremse, die sehr effektiv ist, da die Gummimischung weicher ist als bei Rollerblade. Ich war im eigentlich immer ein K2 Fan. Jedoch möchte ich nun mal eine andere Marke testen.

Ob die Rollerblade’s von der Qualität her besser sind als die K2, muss sich erst noch zeigen. Ich werde berichten.

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