Inline Workshop für Erwachsene | Inliner RheinMain

Heute habe ich an einem Inline Workshop für Erwachsene, organisiert von der FTG Frankfurt, teilgenommen. Wir waren nur drei Leute einschl. Trainer.

Da skate ich bereits 13 Jahre und fahre mehrere hundert Kilometer im Jahr und habe erst jetzt an einem Kurs teilgenommen. Das ist zwar nicht die richtige Reihenfolge, aber besser spät als nie.

Jedenfalls kann ich von mir sagen, dass sich der Workshop gelohnt hat.

Wir haben folgendes gelernt:

  • Richtiges Anlegen der Schoner
    Vor allem die Ellenbogenschoner werden oft falsch angelegt, die “Schutzknubbel” müssen bei nach vorne ausgestreckten Armen (Handflächen nach unten) an der höchsten stelle senkrecht nach unten zeigen. Das habe ich wohl bisher immer falsch gemacht.
  • Welche Schoner man nutzen sollte
    Auch hier habe ich dazugelernt. Die Schutzknubbel sollten übergangslos in das weiche Textilmaterial übergehen und keine harten, hervorstehenden Kanten aufweisen (so wie das bei meinen Schonern der Fall ist). Zudem sollte die Schutzfläche des Handgelenkschoners aus einem Stück bestehen und nicht – wie bei mir – aus mehreren Teilen, die auseinanderfallen können.
  • Richtiges Fallen – ohne Skates
    Wichtig ist es, dass man stets nach vorne fällt, und dann erst auf die Knie und sich dann, die Arme eng zusammen nach vorne streckend (Finge nach oben spreizend) auf den Handgelenkschonern nach vorne gleitet und dabei mit den ausgestreckten Armen leicht nach außen geht (ähnlich wie eine Schwimmbewegung), sodass man in der Endposition die Arme schulterbreit auseinander hat. Das soll verhindern, dass man mit dem Kinn auf dem Boden aufschlägt. Wenn man nämlich die Arme noch weiter ausbreitet, geht der Kopf automatisch tiefer nach unten. Daher ist es wichtig, dass die Arme nicht weiter als “schulterbreit” ausgebreitet werden sollen.
  • Richtiges Stehen auf den Skates
    Damit man stabil steht, sollte man den Skate mit dem Bremsstopper im 90-Grad-Winkel zum anderen Skate stellen, sodass der Bremsstopper das Ende der letzten Rolle des anderen Skates berührt.
  • Richtiges Aufstehen
    In der Ausgangsposition kniet man mit dem Skates. Anschließend stellt man das linke Bein auf, sodass das Schienbein senkrecht und der Oberschenkel waagerecht steht. Dann nimmt man die rechte Hand und stützt diese auf dem Oberschenkel ab (nicht auf dem Knie!). In dieser Position drückt man sich nach oben.
  • Richtiges Fallen – mit Skates
    Wir stehen in der oben beschriebenen Position (Skates 90 Grad zueinander). Wir gehen in die Beuge und lassen uns nach vorne auf knie fallen, anschließend lassen wir mit den Handgelenkschoner auf dem Boden schleifend der Länge nach hingleiten wie ich es oben beschrieben habe. Das übt man mehrere Male, um ein Gefühl dafür zu bekommen.
  • Richtiges Bremsen
    Das ist eine der wenigen Übungen, bei denen ich eigentlich nichts dazu gelernt habe, weil ich das Bremsen bereits beherrsche. Beim Bremsen muss man das Gewicht leicht nach vorne verlagern und den Bremsskate um ca. zwei Rollen vor dem anderen Skate haben, um dann die Hacken des Bremsschuhs aufzustellen und das Gewicht in die Hacken drücken. Das kann ich wörtlich nicht so gut beschreiben – ich denke, ich werde hierzu noch Videos anfertigen und hier einstellen.
  • Slalomfahren – Eieruhr
    Unser Trainer Lennart hat auf dem Boden 8 halbe Tennissbälle ausgelegt, um die wir in der Eieruhr fahren sollten. D.h. wir spreizen die Beine auseinander, sodass diese in Höhe eines Tennisballs am weitesten auseinander stehen und ziehen sie wieder zusammen, sodass sich die Beine in der Mitte zwischen den Tennisbällen fast wieder berühren. Aus dieser Bewegung heraus kommt man vorwärts, ohne, dass man sich mit nur einem Bein abstoßen muss. Die Bewegung der Beine ist synchron nach außen und innen.
  • Fahren entlang einer Linie
    Bei dieser Übung geht es darum, das Bein, das quasi aktiv skatet und die Spur vorgibt, stets gerade nach vorne zeigt und wir stabil und mittig in dem Schuh stehen. Das ganze Gewicht lastet ausschließlich auf einem Bein, während das andere Bein für den Antrieb sorgt und sich abstößt und nach dem Abstoßen wieder rollend zurückgeführt wird. So sollten wir in gleichmäßiger und niedriger Geschwindigkeit an einer Linien entlang fahren.
  • Fahren auf einem Bein
    Beim Skaten skatet man in aller Regel stets auf einem Bein. Das nimmt man kaum noch wahr, aber es ist so. Man stößt sich mit dem linken Bein ab, sodass das rechte Bein rollt während man das linke Bein wieder anzieht. Dann stößt man das rechte Bein ab, sodass das ganze Gewicht auf dem rechten Bein lastet.
    Wir sollten üben, Fahrt aufzunehmen und dann auf einem Bein zu fahren, während das andere Bein leicht angezogen über dem Boden schwebt und versuchen, möglichst lange einbeinig zu fahren und anschließend auf das andere Bein wechseln.
  • Enge Kurven fahren
    Hier habe ich gelernt, dass ich quasi eine “Schokoladenseite” habe; ich kann wesentlich besser Rechtskurven als Linkskurven fahren. Wir mussten um einen Ball einmal Links- und dann Rechtskurven fahren. Eine Linkskurve fährt man, indem man das rechte Bein vor das linke stellt, sodass die Rollen quasi alle in einer Linie hintereinander fahren. Dann verlagert man das Körpergewicht in die Innenkurve und macht eine Bewegung mit beiden Armen, als wollte man einen Bierkasten ausgestreckt nach links schwenken. Man verlagert als die linke Körperseite nach links in die Kurve. Beim Fahren in die Rechtskurve ist es analog.
  • Über ein Hindernis gehen und anschließend vor einer “virtuellen Mauer” abbremsen
    Der Trainer Lennart legte zwei Schnüre im Abstand von ca. 5 Metern auseinander. In langsamer Fahrt sollten wir über die erste Schnur gehen, d.h. während der Fahrt erst das eine Bein darüber setzen und dann das andere. Anschließend sollten wir vor der zweiten Schnur zum Stehen kommen, indem wir mit dem Bremsstopper abbremsen.
  • Über ein Hindernis springen – Trockenübung am Platz
    Wir übten das Springen auf Skates zunächst am Platz. Wir gingen in die Hocke, so als wollten wir uns auf eine Toilette setzen. Die Knie sind dabei hinter den Fußspitzen. Aus der Hocke heraus springen wir nach oben und ziehen die Beine in der Luft an und kommen mit beiden Beinen wieder auf dem Boden auf. Wenn wir in der Hocke sicher auf unseren Skates stehen und beide gerade nach vorne zeigen und parallel zueinander stehen, dann kommen wir genauso wieder nach dem Sprung auf dem Boden auf. Wichtig dabei ist es, dass man den Oberkörper dabei möglichst aufrecht hält und die Sprungbewegung hauptsächlich aus den Beinen kommt und sich der Oberkörper dabei möglichst wenig bewegt.
  • Über ein Hindernis springen während der Fahrt
    Das, was wir zuvor am Platz geübt haben, übten wir anschließend während der Fahrt und sollten dabei über das erste Seil springen. Hier zeigt sich bereits eine gewisse Hemmung. Auch das erfordert einiges an Übung, bis man diese Bewegung sicher drauf hat.
  • Skaten mit Händen und Füßen
    Als eine der letzten Übungen übten wir das Skaten in der richtigen Haltung unter Verwendung von Armen und Beinen. Es geht darum, möglichst lange ausladende Bewegungen zu machen und alle Bewegungsenergie zu nutzen. Die Arme pendeln dabei mit. Je schneller man skaten will, desto tiefer geht man in die Hocke. Der Körper ist dabei stets leicht nach vorne geneigt.

Nach dem Kurs habe ich mir erstmal neue Schoner bestellt. Und weiterhin bin nich nun auf der Suche nach neuen Skates mit größeren Rollen. Lennart erklärte uns, dass das Skaten auf großen Rollen viele Vorteile bietet. Ich habe mich bisher stets davor gesträubt unter die Speedskater zu gehen. Aber man kann ja Speedskates fahren, ohne wirklich Speedskating zu betreiben. Bei meiner Art zu skaten steht der Genuss an Bewegung in freier Natur im Vordergrund, und da ist es nicht so entscheidend stets den besten Asphalt unter den Füßen zu haben. Naja, mal gucken. Ich habe noch zwei Rollensets, die ich erstmal runterfahren muss, bevor ich darüber nachdenke, neue Skates zu kaufen. Und erfahrungsgemäß hält ein Rollenset bei mir ca. 600 km!

Alles in allem war ich sehr zufrieden mit dem Workshop und kann es nur jedem empfehlen, der bisher noch keinen Kurs besucht hat.

Etwas weiter fortgeschritten ist hier schon das Mädchen namens Sofia Bogdanova, die über eine erstaunliche Körperbeherrschung verfügt.

 

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